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Teufelsmuehle und Omnibus

Teufelsmühle

Um mit Riepel zu sprechen: Diese drey Akkorde musst Du dir merken:

  • Dominant-Septakkord
  • verminderter Septakkord
  • Moll-Quartsextakkord

Diese drei Akkorde nacheinander über einem chromatisch aufwärts oder abwärts laufenden Bass ergeben ein Sequenzmodell, mit dem sich im Kleinterzabstand immer ähnlich Klänge ergeben.

Teufelsmühle

Merkmale

Die Teufelsmühle…

  • …kann aufwärts und abwärts gespielt werden,
  • …ist ein chromatisches Satzmodell (der Bass geht in Halbtonschritten),
  • …besteht aus drei Akkorden, die man sich merken sollte (siehe oben).

Ein Baustein (= die drei Akkorde) der Teufelsmühle kann als Umspielung der 5. Bassstufe gedacht werden.

Umspielung der 5. Stufe

Omnibus

Der Omnibus ist teilweise mit der Teufelsmühle identisch. Allerdings steht beim Omnibus eher ein Stimmtausch im Vordergrund, weniger der allein chromatisch laufende Bass.

Omnibus Stimmführung

Während die mittleren Stimmen gehalten werden, laufen die beiden äußeren Stimmen chromatisch gegenläufig. Start und Ziel sind jeweils Klänge die dominantisch klingen und somit kann der Omnibus auch als Verlängerung (Prolongation) einer Dominante genutzt werden.

Mischformen

Es gibt unzähliche Mischformen oder Varianten der beiden Satzmodelle.

Das Satzmodell im 19. Jahrhundert

„Es versteht sich von selbst, dass das Satzmodell ›Teufelsmühle‹ bzw. ›Omnibus‹ am leichtesten ins Ohr fällt, wenn seine Harmoniefolgen nicht durch komplizierte Stimmführung und Rhythmik verschleiert werden und die Stimmung die Haupttonart und ihre nahen Verwandten bevorzugt.

Je mehr sich einerseits im 19. Jahrhundert all diese Voraussetzungen ändern und je mehr die ›Teufelsmühle‹ ihrerseits variiert werden muss, um nicht zum Klischee zu erstarren, desto schwerer wird es, sie als markiert zu empfinden […]“

– Marie-Agnes Dittrich, ‘Teufelsmühle’ und ‘Omnibus’, ZGMTH 4/1–2 (2007)

Material und weiterführende Quellen