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Monte, Fonte und Ponte

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Die Wikipedia bietet gute Artikel, welche zu den drei Modellen redaktionell aufbereitete Infos liefern.

Materialien

Riepel und die ,drei Beispiel’

Praec. […] Nun diese dreyerley Exempel mußt du dir merken/ so lang Du lebst und gesund bist.

Das erste, wobey Monte stehet, fängt nach der □-Cadenz in G, mit einem Schusterfleck an, welcher aber doch ein wenig varirt ist. Das zweyte (Fonte) macht nach besagter Cadenz einen Einschnitt in D Terz minor, um hiedurch eine Stuffe tieffer wieder einen Grundabsatz, nämlich in C als dem Haupttone, zu formiren, und glücklich wieder nach Hause zur ■-Cadenz zu kommen. Das dritte (Ponte) hebt nach mehrbemeldter Cadenz glatterdings wieder in G an, um zur ■-Cadenz zurücke zu kehren.

Offenbar ist es Riepel ernst damit, dass man sich die drei Beispiele Monte, Fonte und Ponte merken soll. Deshalb auch hier zuest die Steckbriefe:

Funktionen der Modelle

Die Modelle sind in der Musik der Klassik äußerst präsent. Sie werden oft und gerne verwendet. Syntaktisch kommen sie sehr oft in einem Entwicklungsteil eines Themas vor, in dem entweder kurze tonartliche Ausweichungen (wie bei Monte und Fonte) oder ein „standing on the dominant“ (Ponte) vorkommt. Die Modelle sind in ihrer Ursprungsform immer wieder in Menuetten oder langsamenen Sätzen zu hören. Dort sind sie meist im „dritten Teil“ zu finden, werden aber je umfangreicher die Sätze werden, auch stark gedehnt oder verändert an unterschiedlichen formalen Stellen in Sonatensätzen eingesetzt.

Monte und Fonte als Sequenz

Durch ihren Sequenzcharakter werden Monte und Fonte als Begriffe heute auch teilweise für steigende und fallende Sequenzen benutzt (Monte-Sequenz/Fonte-Sequenz). Dabei werden oft die Mechaniken der beiden Modelle in Sequenzen mit mehr als nur zwei Bausteinen hinereinander gesetzt. Die ursprünglich von Riepel dargestellten Modelle (mit nur zwei Bausteinen) werden so verlängert.

Ponte und der Orgelpunkt

Die bestätigende tonartliche Wirkung des Ponte wird heute oft auch einfach als Dominant-Orgelpunkt bezeichnet oder z.B. bei Caplin als Formfunktion („standing on the dominant“) bezeichnet.